Havanna

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5.11.2015  Ausruhen und Umzug

Da wir ja ursprünglich erst einen Tag später nach Havanna kommen wollten (Varadero war geplant, wie berichtet), war die erste Unterkunft sozusagen als Notbehelf dazugebucht. Bei Tage stellte sich heraus, dass das Casa durchaus als Dauerlösung getaugt hätte – wenn es nicht so weit vom Zentrum gelegen wäre. Die drei Tage Havanna hätten wir uns dann immer mit einer Taxifahrt in die Innenstadt und einem abenteuerlichen Rückweg am Abend oder in der Nacht erkaufen müssen. Wenn es um sechs dunkel wird, hat jeder Taxifahrer ohne Ortskenntnis das Problem, das Casa zu finden. Wahlweise könnte man sich natürlich auch abholen lassen…

Nachdem wir uns erst einmal von den Strapazen ausgeruht hatten, haben wir die direkte Umgebung des Casas erkundet. Zunächst einmal fiel uns auf, dass viele der Häuser in einem doch – wie erwartet – schlechten Zustand sind. Vorwiegend die Häuser, die für den Tourismus genutzt werden, sind besser hergerichtet. In unserem Fall wirkte es wie ein altes Herrenhaus. Neuanbau in Ausführung…

Bei den Autos sieht es nicht viel besser aus. Vordergründig begeistert sich der „gemeine Europäer“ ob der wunderschön alten Autos vor wunderschön alten Häuser auf wunderschön alten Straßen; und die Begeisterung hält auch recht lange an. Es täuscht jedoch nicht darüber hinweg, dass Kuba als Land trotz einiger Einschläge von moderner Technik (Smartphones in quasi jeder Hand, Flachbildschirme und auch neue Autos sind zu sehen), das Land immer noch in einer Krise seit den 1990er Jahren steckt, von der es sich irgendwie nicht hat erholen können. Aktueller Zustand des Patienten unklar: Neue Verbände sagen nichts über die Wundheilung aus.

Casa 2.0

Nach dem Spaziergang ging es dann per Taxi (genauer: Privattaxi) in die Innenstadt. Der Fahrer ist hauptberuflich eigentlich Koch, seine Frau arbeitet als Psychologin (?) an der Uni – das Geld reicht natürlich nicht, weshalb er uns als Taxifahrer durch die Gegend fährt. Mit dem Fahrpreis hatte er locker das Doppelte des Monatsgehalts seiner Frau raus; leider vor allen Abzügen und sonstigen Abgaben, die er vielleicht an wen-auch-immer abdrücken muss.

Geld in Kuba:

In Kuba gibt es zwei Währungen: Den Kubanischen Peso (CUP), der nach europäischen Gesichtspunkten quasi nichts wert ist, und mit dem nach Regierungswillen eigentlich alle kubanischen Einwohner auskommen sollen.

Daneben gibt es noch den Kubanischen Peso Convertible (CUC), der den Dollar vor ca. 5 Jahren abgelöst hat. Vielleicht, weil sonst das Geld direkt in Tüten außer Landes geschafft wird? Man weiß es nicht.

Fakt ist, dass ohne CUC in Kuba niemand auskommt. Für die CUP bekommt Kubaner allenfalls Reis, Öl und Zucker, für nahezu allen Rest muss der harte CUC auf den Tresen des Ladens gelegt werden. Zahnpasta, Toilettenpapier, Benzin und Kleidung scheinen ohne tieferen Einstieg in das Alltagsgeschäft für Kubaner ohne Dienstleistungsbezug (Landbevölkerung?) unerreichbar zu sein. Jedenfalls wenn man den Wechselkurs CUP/CUC betrachtet und man im Hinterkopf hat, dass das durchschnittliche Monatseinkommen bei 15-20 CUC liegt...

Wechselkurs zum Zeitpunkt unserer Reise:

* CUC : CUP - etwa 1 : 25
* CUC : EUR - etwa 1 : 1,035 (also 1:1)

Noch ein wichtiger Tipp, was die Geldscheine angeht. Eingerissene, oder gar Scheine, bei denen ein Teil fehlt, sollte man ablehnen - wie wir von einem Deutschen am Flughafen erfuhren, werden die Scheine gerne beim Bezahlen abgelehnt und selbst bei Banken und der Wechselstube am Flughafen steht man hinterher als der Dumme da; also besser das Risiko nicht eingehen.

Das Casa Hostal del Angel liegt direkt in der Altstadt, ca. sieben Fußminuten von der Hauptfußgängerstraße Calle Obispo entfernt an einem schönen Platz, mit Kirche, näheres dazu im Blogeintrag für den 6. Nobember.

Revolución cubana

Nachdem wir noch gut einen halben Tag Zeit hatten, ging es zunächst einmal ins Museum der Revolution, dass netterweise nur ca. 50m von unserem Casa entfernt war. Größte Herausforderung war hier zunächst, heile über die Straße zu kommen.

Eine kleinere Herausforderung war das Museum selbst, da nur an den allerwenigsten Exponaten auch eine englische Beschriftung vorhanden war.

Abschließend besuchten wir noch das Havana Club Museum, um uns in zumindest grob in die Rumherstellung einführen zu lassen. Kenne deinen Feind, eh? 🙂

Probiert haben wir den Rum dann in Form von Cocktails mit Kollegen, die „auch zufällig“ in der Stadt weilten…

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