Genervte Elefanten, Hippos und Löwenbabys

This entry is part 11 of 11 in the series Afrika 2017

14.8. Chobe Nationalpark und Flußfahrt

Puh. Der Tag war wirklich vollgepackt mit schönen Erlebnissen. Früh am Morgen standen wir auf, um an einer Safari in den Chobe Nationalpark zu fahren. Die Formalitäten dauerten dieses Mal etwas länger – was allerdings nicht an der Größe der Gruppe lag.

Wir stiegen also in einen der Safariwagen und fuhren los. An Kasane vorbei gen Norden in Richtung Grenzübergang, den wir gestern in die entgegengesetzte Richtung passiert hatten. So weit, so erwartet, denn unsere Fahrerin vom Vortag hatte uns ja die Abzweigungen in das Naturschutzgebiet gezeigt.

Was würden wir nun zu sehen bekommen? Löwen? Elefanten? Nun, zunächst war es eine handelsübliche Hyäne. Viele Leute finden diese Tiere überaus hässlich und abstoßend, ich kann das für mein Gefühl nicht bestätigen. Es gibt sicher hübschere Tiere und im Vergleich zu Geparden, Katzenbabys oder Wellensittichen fällt das Charisma einer Hyäne sicherlich etwas ab, aber sie als monströs zu bezeichnen? Wirklich? In vielerlei Hinsicht scheint der Ruf der Hyäne ähnlich wie dem des Hais vor allem deshalb schlecht zu sein, weil sich die Vorurteile gebildet haben, bevor der Mensch wirklich verstanden hat, was der Nutzen des Tiers ist – und jedes Tier hat einen irgendwie gearteten Nutzen, denn die Natur verschwendet nichts. Ob es ein Zufall ist, dass sowohl Hai als auch Hyäne sowas wie die Gesundheitspolizei (inklusive Leichenbestatter) sind? 

Nach einem kurzen Abstecher weg vom Fluss für Spezielle Springböcke ging es zurück auf die Hauptstraße und etwas weiter nördlich rechts ab zum Fluss. Nach einiger Zeit stießen wir auch auf eine größere Herde Elefanten in Sichtweite des Flusses. Einige kleine Elefanten waren in der Herde, jedoch auch einige halbstarke. Einer wollte uns wohl besonders beeindrucken und stürmte munter hinter dem Wagen über die Straße, drehte um und kam dann auf uns zu. Dann brach er jedoch zum Glück ab. Die Erleichterung hielt sich etwas in Grenzen, denn direkt neben dem Wagen stand zu dem Zeitpunkt wohl seine Mutter; sie wirkte auch nicht ganz tiefenentspannt…

Nach der Episode ging es weiter in Richtung Fluss. Die Tiere würden garantiert schon dort sein! Kurz vorher wurde allerdings noch eine kleine Technische Pause gemacht. Kaum waren wie wieder alle in den Wagen und einige Meter gefahren, zeigte unser Führer auf die Büsche am Fluss: Drei Löwenjunge trotten dort Flussaufwärts.

Auf die Frage eines Mitreisenden, wo denn die Mutter sei, antwortete unser Führer nur lapidar: „Die ist sicher ganz nah.“ Moment – nur wenige Meter entfernt hatten wir erst die Pause mit Aussteigen gemacht…

Wir konnten den Weg gut verfolgen, nach kurzer Zeit kamen jedoch weitere Fahrzeuge dazu und da es zu voll wurde, setzten wir unsere Fahrt fort. Eine wirkliche Seuche bei Safaris ist die Menge an Fahrzeugen, die sich ganz plötzlich einstellt, auch wenn man vorher für Stunden keiner anderen Gruppe in ihrem Fahrzeug über den Weg gelaufen ist.

Die weitere Fahrt bis zum Mittag führte uns noch zur ersten Büffelherde an einem richtigen Fluss, zu diversen Affen und vor allem Giraffen.

Panorama am Cuando

Nach einer ausgiebigen Mittagspause in der Lodge am Pool ging es dann gegen Abend zur Fluss-Fotosafari; zwei Stunden vor Sonnenuntergang sollte es losgehen; gab auch was zu Essen…

Die Tour war fast noch faszinierender als morgens mit dem Geländewagen, was allerdings auch daran lag, dass wir hier auf dem Boot herumgehen konnten, mehr Freiheit hatten und wir generell nicht so viele Bootstouren bisher gemacht haben. Von Safaris auf dem Wasser ganz zu schweigen.

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