6.11.2015 Stadterkundung zu Fuß
Am nächsten Tag haben wir uns die Stadt zunächst einmal zu Fuß „erlaufen“. Ursprünglich wollten wir auch schon an dem Tag mit dem Auto fahren (gefahren werden), aber irgendwie war es dann zum Zeitpunkt wo wir die Gelegenheit hätten haben können schon recht spät und das Licht wäre nicht mehr so gut zum Fotografieren gewesen. Ist aber auch nicht so, als ob wir nichts von der Stadt übrig gehabt hätten für den nächsten Tag.
Nach einem üppigen Frühstück (außerdem anwesend: Zwei Hamburger – welch Zufall!) schnürten wir unsere Schuhe und wanderten los.
Ziel unserer Wanderung war die Nähere Umgebung, beginnend mit der Gegend um das Museum der Revolution, welches wir bereits am Tag zuvor besucht hatten. Weiter westlich liegt der Paseo del Prado (Paseo de Marti), die alte Prachtstraße Havannas. Im Wesentlichen handelt es sich um eine jeweis in eine Richtung zweispurige Straße, die in der Mitte von einer parkähnlichen Fußgängerstraße getrennt wird.
Weiter ging es in Richtung Captiol (Rückseite zuerst), einmal drumherum und zum Parque Central – hier kann man zu wahrscheinlich maßlos überteuerten Preisen eines der netten Convertible Classic Cars samt Fahrer mieten, um so die Stadt zu erkunden. Wie wir hinterher feststellten, hatten wir an diesem Tag bereits den Wagen vom Folgetag samt Fahrer abgelichtet – zu der Tour in einem späteren Blogpost mehr.
Nachdem wir im Park kurz Rast gemacht hatten, ging es eigentlich direkt weiter auf einen Kaffee ins Hotel Sevilla. Im netten Innenhof spielte gerade eine Band Salsamusik und ein Paar tanzte dazu. Nach drei Liedern wird einem die obligatorische CD angeboten – etwas Trinkgeld wird natürlich auch gerne genommen.
Nach einer kurzen Verschnaufpause im Casa ging es dann am frühen Nachmittag weiter in Richtung Altstadt – Plaza de la Catedral, Castilla de la Real Fuerza und ganz am Ende zum Malecón; den wir leider etwas zu spät erreichten um ihn zu überqueren und auch noch den Sonnenuntergang zu genießen; mit meinem Muselfaserriss in der Wade war ich nicht schnell genug, um über die achtspurige Straße zu sprinten…
Nach einem Abendessen und Cocktailtrinken im Hotel Florida (nicht zu verwechseln mit „La Floridita“, der berühmten Bar, in der Hemingway seinen Alkoholismus pflegte).
Das Casa muss etwas genauer beschrieben werden…
Casa 2.1
Die Wohnung liegt im dritten Stock, die sich aber gefühlt wie fünf anfühlen, da die Decken so immens hoch sind, dass man gut Volleyball drin spielen könnte. Über einen Fahrstuhl bringt man sein Gepäck (und sich, wenn man sich traut) in die Wohnung, die riesig ist und im Kolonialstil eingerichtet mit allen möglichen alten Möbeln vollgestellt ist. Die Wände im Eingangs- und gleichzeitig auch Esszimmer sind über und über mit Bildern der Familie behängt. Unter anderem findet sich auch ein Bilderrahmen mit Szenen aufgenommen während der Dreharbeiten eines Films von Fatih Akim (müsste „The Cut“ gewesen sein), wo er mit seiner Crew im Hostal verweilte.
Unser Zimmer war über eine sehr, sehr sehr schmale Wendeltreppe zu erreichen und lag angrenzend zu einer kleinen Bibliothek, in der sich u.a. auch illustre Bücher wie „So schön ist Hamburg“ prominent aufgestellt finden lassen – kein Wunder, schließlich lebt die Besitzerin in Hamburg mit ihrem Mann. Das Hostal wird von ihrer Cousine gemanaged.
Für den Einstand in La Habana Vieja war dieses Zimmer sicher das Beste, was uns passieren konnte. Zentral gelegen, dennoch ruhig und sehr gemütlich. Unsere Gastgeber waren überaus hilfsbereit und freundlich – wir haben uns sehr wohl gefühlt. Besonders gut in Erinnerung bleibt uns auf alle Fälle „Maaaariiiiie“ – die sicher einen großen Anteil an unserem Wohlbefinden im Casa hatte.