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Robbenalarm!

This entry is part 6 of 11 in the series Afrika 2017

7.8. Von Swakopmund nach Cape Cross und Uis

Ladies and Gentlemen! Schnallen Sie sich an zur aufregenden Fahrt nach Cape Cross und zu den berühmten Robbenkolonien! Vergessen Sie nicht, die windgeschützten Jacken und dicken Pullover; lassen Sie die Nasenschleimhäute aber bitte daheim…

Erst noch etwas Swakopmund…

Am Morgen, nach einem sehr angemessenen Frühstück machten wir uns noch kurz nach Swakopmund Downtown auf – jetzt war schon etwas mehr los, wenn auch immer noch weniger als in einem der bekannten Ostsee-Bäder im Winter. Ihr wisst, was das heißt.

Karte: Google

Etwas mehr Menschen trafen wir dann hinterher, als wir schon wieder im Auto saßen und noch weiteres Geld von der Bank und Lebensmittel vom Supermarkt holen wollten. Das Prädikat „Geisterstadt“, was ich schon geneigt zu vergeben war, traf also nicht wirklich zu.

Cape Cross

Seid bloß froh, dass das Geruchsblog (mentale Notiz: Patent für anmelden und dann in der Schublade verschwinden lassen) noch nicht erfunden wurde!

Nach einer gut zweistündigen Fahrt über gute Salzstraßen, am Ende wurde es doch etwas holpriger, gelangten wir nach einem kurzen Stopp an der Ticketverkaufsstation zum ersten Ziel unserer Tagesetappe: Cape Cross und die berühmte Robbenkolonie.

Und gab es dort Robben! Eng an eng lagen sie dort: Groß und klein, jung und alt (wenn man das mal so genau erkennen könnte). Das sah wirklich atemberaubend aus, denn trotz der Bilder, die ich schon gesehen hatte, war das Erlebnis schon etwas Besonderes. Alleine schon wegen des Gestanks. Dieser ist wirklich kaum zu beschreiben – und von daher versuche ich es gar nicht.  Nur soviel: Meine anfängliche Hoffnung, dass die Nase sich nach einigen Minuten daran gewöhnen würde, wurde nicht erfüllt. Insgesamt nichts für schwache Nerven.

Am Besten lasse ich die Bilder für sich sprechen…

Weiter nach Uis…

Da jede Robbe doch irgendwie gleich aussieht, der Gestank doch langsam in die Knochen kroch und der Wind auch selbst für die niedrigen Standards einer Urlaubsfrisur Verheerendes anrichtete, fuhren wir weiter. Im Wesentlichen bedeutete das, erst einmal gut ein viertel der noch verbleibenden Strecke direkt auf demselben Weg zurück zu fahren, den wir gekommen waren. Nun ist die Küstenstraße zwar gut befahrbar, aber auch eher langweilig.

Zugegeben: Die restliche Strecke ist nicht wesentlich interessanter, wenn auch anspruchsvoller, da es sich wieder um eine Schotterpiste mit allen Schikanen (Wellblech und Schlaglöcher, gerne auch direkt miteinander kombiniert) handelte.

Gegen Ende des Tages kamen wir in Uis an, einer Bergarbeiterortschaft mit einem Hotel/Motel, das seine besten Tage auch schon gesehen hatte. Für eine Übernachtung in einem sauberen Zimmer – mit zusätzlichem Gitter vor der Haustür?!? – reichte es allemal und schließlich wollten wir ja nur auf der Durchreise zum Etosha Nationalpark sein und erwarteten deshalb auch keine Wellness-Oase.

Als kleinen Höhepunkt gab es noch eine partielle Mondfinsternis zu bestaunen, leider hatte ich ob des nicht erwarteten Ereignisses meine Kamera und das kleine Stativ nicht ausreichend im Griff, so dass keine qualitativ akzeptablen Bilder dabei heraus gekommen sind. Da werde ich wohl noch dran arbeiten müssen…